«Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.» So stellen sich einige Menschen das Lernen einer Fremdsprache als Erwachsener vor. Leider bringt diese Einstellung nicht sonderlich viel. Trotz gewisser Nachteile, welche das Lernen einer Fremdsprache als Erwachsener im Gegensatz zu deren Aneignung als Kind mit sich bringt, ist dies durchaus möglich und erstrebenswert.
Einer erwachsenen Person eine Fremdsprache wie zum Beispiel Englisch oder Französisch beizubringen wird um einiges effizienter und unterhaltsamer, wenn man sich über die vorherrschenden Methoden bewusst ist, wie Erwachsene Fremdsprachen lernen, und wie man seinen Unterricht sinnvoll darauf aufbauen kann. Die folgenden Ausführungen stellen Anhaltspunkte dar, was Sie dabei beachten sollten.
Betrachten Sie bei Erwachsenen gewisse Hürden als Teil des Lernprozesses. Es ist allgemein bekannt, dass es Kindern im Vergleich zu Teenagern oder Erwachsenen leichter fällt eine Fremdsprache zu lernen. Kleine Kinder sind fähig eine Sprache zu lernen alleine durch den Fakt, dass sie mit ihr in Kontakt kommen. Manche berufen sich auf eine Theorie, die besagt, dass diese Fähigkeit durch das Erreichen des 12. Lebensjahres verloren geht, da sich die Hirntätigkeit anderen Bereichen zu widmen beginnt.
Ungeachtet dessen tendieren Erwachsene zusätzlich dazu, beschäftigter zu sein und weniger darauf fokussiert, eine Sprache zu lernen. Ihre Lebenserfahrung äussert sich zudem darin, dass sie gewisse Erwartungshaltungen und Gewohnheiten in ihrer Muttersprache, zum Beispiel Deutsch, angeeignet haben, welche das kommunizieren in einer Fremdsprache mit deren kulturellen Eigenheiten erschweren kann.
Eine Fremdsprache zu lernen kann für viele Erwachsene stressig sein und sie fühlen lassen, als ob sie ein Kind wären, das Mühe hat, etwas Neues zu lernen. Bringen Sie in diese Situation die positiven Aspekte ins Spiel und lassen Sie ihre Schüler Spass daran haben.
Viele Erwachsene mögen es, sich an ihre Kindheit zu erinnern. Fragen Sie ihren Nachhilfeschüler nach seinem Lieblingsbuch aus Kindheitstagen und lassen Sie ihn dieses in der betreffenden Sprache lesen. Dies wird sich für ihren Schüler sowohl vertraut und unterhaltsam, als auch neu und herausfordernd anfühlen. Wem dies noch nicht genug ist, der kann auch noch einen Schritt weitergehen und Kinderlieder in der betreffenden Sprache singen.
Schlagen Sie Ziele vor und belohnen Sie, wenn diese erreicht werden. Im Gegensatz zu vielen Kindern haben viele Erwachsene ganz konkrete Ziele im Kopf, weshalb sie eine, und genau diese Sprache lernen wollen. Integrieren Sie Aktivitäten in Ihren Unterricht, die mit diesen Zielen in Zusammenhang stehen. Belohnen Sie, wenn Teilziele erreicht wurden, um dem Schüler das Gefühl zu geben etwas erreicht zu haben.
Es kann durchaus sein, dass gewisse traditionelle Methoden, die teilweise als unmodern empfunden werden, ihren Anklang bei Erwachsenen finden: Vor allem bei Personen, die eine hohe Eigenmotivation besitzen. Gerade diese werden gewillter sein, mithilfe von Verbtabellen und Karteikarten zu lernen. Grammatik und Übersetzungen können ebenfalls Bereiche sein, die Erwachsene als solche interessieren.
Dem entgegen steht, dass sich bei dieser Methode viele Erwachsene fühlen, als ob sie erneut die Schulbank drücken müssten, was sie daran hindert, den Lernprozess motiviert anzugehen.
Ebenso wird es einfacher sein, Erwachsene davon zu überzeugen Vokabular durch Aufschreiben von Hand zu lernen. Als Vergleich dazu dienen technik-begeisterte Kinder, die dies noch nie zuvor versucht haben. Es lohnt sich Ihren Schüler dafür zu begeistern, denn Studien haben ergeben, dass Handschrift das Einprägen effizienter und effektiver fördert als Tippen, da der Lernende aktiver in den Lernprozess involviert wird.