Wie Sie im vorhergehenden Artikel lesen können, festigen sich die entscheidenden Lernstrategien bereits im Primarschulalter. Wurde schon während der Primarschule die Neugier gefördert sowie auf geeignete Lernstrategien und eine positive Einstellung zum Lernen achtgegeben, sollte sich das Lernen auch in der Pubertät nicht zu einer unüberwindbaren Hürde entwickeln. Die folgende Liste beinhaltet Tipps, welche grundsätzlich immer nützlich sind, sich aber speziell in dieser Lebensphase als wertvoll erweisen.
Den Bewegungsdrang in der Pubertät gilt es unbedingt zu nutzen: Bewegung fördert die Durchblutung und steigert damit auch die Leistung des Gehirns. Zudem lassen sich abstrakte Lerninhalte besser merken, wenn diese mit einer körperlichen Bewegung verbunden werden.
Schlafen nützt nicht nur der körperlichen Erholung, sondern hat auch die Aufgabe, Wahrgenommenes und Gelerntes zu festigen. Diese Abläufe finden erst im letzten Drittel der Schlafzeit (8 Stunden) statt. Das Problem hierbei ist, dass während der Pubertät die innere Uhr anders tickt. Dabei wird das Schlafhormon Melatonin bis zu zwei Stunden später ausgeschüttet im Vergleich zu den anderen Lebensabschnitten. Dies hat zur Folge, dass der eventuell ohnehin schon vorhandene Schlafmangel durch diese Verschiebung der inneren Uhr zusätzlich verstärkt wird, der Lernstoff nicht abgespeichert werden kann, und somit alles Lernen umsonst war. Daher empfiehlt es sich tatsächlich dringend, zu seinen acht Stunden Schlaf zu kommen.
Abgesehen von der Tatsache, dass durch den Vorgang des Erklärens der Lernprozess intensiviert wird, macht dies in der Pubertät auch besonders Spass. Denn in der Oberstufe und im Gymnasium lernen Jugendliche vieles, was Erwachsene entweder nie gelernt oder längst wieder vergessen haben. Den Lernstoff einem unwissenden Erwachsenen zu erklären, der auch ernsthaftes Interesse daran zeigt, kann Jugendliche in vielfacher Weise anspornen.
Wenn die Lernmethode durch manuelles Schreiben bis anhin noch nie benutzt wurde: Es lohnt sich! Denn Studien haben ergeben, dass Handschrift das Einprägen effizienter und effektiver fördert als Tippen, da der Lernende aktiver in den Lernprozess involviert wird. Dies ist insbesondere für das Lernen von Fremdsprachen empfehlenswert.
Nachhilfe in der Oberstufe oder im Gymnasium ist hilfreich und oft sogar notwendig. Im Gegensatz zu jüngeren Schülern möchten Jugendliche meist keine Lernunterstützung durch die Eltern mehr, da sie aus psychologischer Sicht gerade im Begriff sind, sich von ihnen loszulösen. Deswegen empfiehlt sich das Lernen mit Klassenkameraden oder das Hinzuziehen einer Nachhilfelehrerin, die gezielt und individuell auf die Probleme im Lernstoff eingehen kann.